bharchitekten: „Die Stimmung war ein ziemlich großes Wow“
Kim Kränzle, Architekt und geschäftsführender Gesellschafter bharchitekten
Alina Friedrichs, Mitgründerin guud GmbH
Kurz vor Weihnachten, in der letzten Sitzung des Jahres, kündigt die Geschäftsleitung die Einführung der guudcard im Architekturbüro bharchitekten in München an. Ab Januar sollen alle Kolleg:innen 50 Euro im Monat auf die guudcard erhalten, mit der sie fortan nachhaltige Orte in der Region entdecken können. Wie das bei den Mitarbeitenden ankam, warum die guudcard für Geschäftsführer Kim Kränzle der fairste und sinnvollste Benefit ist und wie der Einführungsprozess verlief, erzählt er im Interview.
Wie lief die Einführung der guudcard bei bharchitekten?
„Die Stimmung war ein ziemlich großes Wow“, so beschreibt Kim Kränzle die Reaktion der Mitarbeitenden. Dankbar und glücklich zeigten sie sich über den neuen Mitarbeiterbenefit, mit dem künftig in Bioläden, vegetarischen Restaurants, Buchhandlungen und vielen weiteren Akzeptanzstellen bezahlt werden kann. Seit Anfang 2023 erhalten die rund 50 Mitarbeitenden monatlich 50 Euro als steuerfreien Sachbezug auf ihre guudcard und können das Guthaben direkt in ihrem Lieblingscafé ausgeben oder auf ein Fahrrad sparen. Jeder Mitarbeitende genau so, wie es gerade am besten passt.
Und genau das ist auch der USP der guudcard. Kim Kränzle und die anderen Partner sind schon seit einiger Zeit an dem Thema Mitarbeiterbenefits dran. Für ihn ist es wichtig, den Mitarbeitenden etwas zurückzugeben. „Wir sitzen alle im selben Boot, wir wollen alle gemeinsam etwas erwirtschaften. Da ist es nur fair, wenn man als Arbeitgeber auch etwas zurückgibt.“
»Wir sitzen alle im selben Boot, wir wollen alle gemeinsam etwas erwirtschaften. Da ist es nur fair, wenn man als Arbeitgeber auch etwas zurückgibt.«
Kim Kränzle, Architekt und Geschäftsführer bei bharchitekten
Natürlich gibt es die Möglichkeit, Gutscheine von Media Markt oder Amazon auszugeben, aber das ist nicht die Art von Konsum, die bharchitekten unterstützen möchte. Auch mit Tankgutscheinen konnte sich das Architekturbüro nicht anfreunden. Das Problem ist, dass einige Mitarbeiter:innen ein Auto haben, andere keins und mit Tankkarten daher nichts anfangen könnten. Also wurde vorerst nichts eingeführt, denn die gängigen Benefit Möglichkeiten wurden einfach nicht allen Bedürfnissen gerecht. „Bis zu dem einen gewissen Tag im Wald, wo wir durch einen Zufall die guudcard gefunden haben.“
»Bis zu dem einen gewissen Tag im Wald, wo wir durch einen Zufall die guudcard gefunden haben.«
Kim Kränzle, Architekt und Geschäftsführer bei bharchitekten
Was hier klingt wie eine Schnitzeljagd, war eigentlich die jährliche Führungskräfteklausur in einem Waldhaus südlich von München. Kim Kränzle und fünf weitere Führungskräfte saßen beisammen und kamen wieder einmal auf das Thema Mitarbeiterbenefits zu sprechen. Eigentlich war Kränzle zu diesem Zeitpunkt schon recht weit mit der Einführung eines Sportprogramms, doch das Problem dabei: Was passiert hier, wenn die Mitarbeitenden das Programm nicht nutzen? Das Geld verfällt einfach und meistens sind es die Anbieter, die von den Programmen profitieren, nicht die Mitarbeitenden… Also ging es weiter mit der Suche. Nach längerem Diskutieren und einer kurzen Handyrecherche wurde das Team dann auf die guudcard aufmerksam.
Warum ist die guudcard die ideale Lösung für bharchitekten?
Endlich gab es eine Lösung, bei der für jeden Mitarbeitenden etwas dabei ist. Vom Bioladen über die faire Kaffeerösterei bis hin zur Fahrradreparatur oder Sport- und Kulturangeboten können Mitarbeitende hier frei wählen, wofür sie ihr Guthaben einsetzen oder ansparen möchten. Und das Beste: Nachhaltigkeitsmaßnahmen können so in der Organisation gelebt und an die Mitarbeiter:innen weitergetragen werden.
Ist Nachhaltigkeit ein großes Thema in einem Architekturbüro?
Und wie! Nachhaltigkeit spiele für bharchitekten eine große Rolle, bekräftigt Kim Kränzle. Durch die Tätigkeit als Planer haben sie direkten Einfluss auf die Auswirkungen von Gebäuden auf die Umwelt und die Auswahl von Materialien und Fertigungstechniken spielt eine große Rolle. Aber auch das Erarbeiten von alternativen Nutzungskonzepten, wie beispielsweise die Optimierung von Flächenverbrauch, trage enorm zum Thema Nachhaltigkeit bei. „Wir befassen uns sehr intensiv mit der Fragestellung, wie wir Bestandsgebäude fit für die Zukunft machen können“, so Kim Kränzle.
»Aber Nachhaltigkeit kann man nicht kaufen, man muss sie auch leben.«
Kim Kränzle, Architekt und Geschäftsführer bei bharchitekten
Das liegt Kim Kränzle besonders am Herzen: Für ihn ist es wichtig, kein Greenwashing nach außen zu betreiben, sondern gezielt Maßnahmen im Arbeitsalltag umzusetzen. Beginnend beim Strom- oder Energieverbrauch im Büro bis hin zu den Benefits für die Belegschaft. Das gefiel ihm an dem Konzept der guudcard sofort. Es ist einfach eine Botschaft, die Kim Kränzle gerne in die Welt tragen möchte: „Große Konzerne: Nein! Familienunternehmen: Ja!“
»Große Konzerne: Nein! Familienunternehmen: Ja!«
Kim Kränzle, Architekt und Geschäftsführer bei bharchitekten
Die Nachhaltigkeitskriterien von guudcard beziehen sich nicht nur auf ökologische und soziale Nachhaltigkeit, sondern auch die Art der Unternehmensführung (engl. Governance) spielt bei der Auswahl der Akzeptanzstellen eine wichtige Rolle. Inhaber:innengeführte Kleinbetriebe gehören auf jeden Fall dazu. Diese Kriterien sprechen Kim Kränzle sehr an, denn genau diese Art des Konsums möchte er seinen Mitarbeitenden ermöglichen.
Und die Mitarbeiter:innen, was sagen die?
Die Euphorie war groß: Nicht nur darüber, dass die eigene Arbeit und das Engagement noch einmal zusätzlich gewürdigt wurden, sondern auch die Einsatzmöglichkeiten der guudcard wurden von den Mitarbeitenden sehr gelobt. Nicht zuletzt, weil sie die guudcard direkt nebenan nutzen können: Das Café Moccasola befindet sich nämlich im Nebengebäude. So können die Mitarbeitenden das Guthaben direkt in der Mittagspause einlösen.
„Meine guudcard ist immer leer“, scherzt Kim Kränzle. Er selbst geht manchmal bis zu drei Mal pro Woche in das Café und freut sich, dass er damit einen Inklusionsbetrieb unterstützen kann und sich an Arbeitstagen keine Gedanken um sein leibliches Wohl machen muss. Andere Mitarbeiter:innen nutzen die guudcard zum Beispiel für den Eintritt in die Münchner Bäder oder neuerdings auch für das D-Ticket.
Das klingt zu guud, um wahr zu sein. Gab es auch irgendwelche Zweifel?
„Die gab es anfänglich“, berichtet Kim Kränzle. Skeptisch war er, ob das Konzept in der Praxis auch so funktioniert wie versprochen. Und ob die Kosten, die man als Arbeitgeber hat, im Verhältnis zum Nutzen für die Mitarbeitenden stehen. Dieses Verhältnis muss natürlich ausgewogen sein. Aber nach den ersten Gesprächen und einem Angebot kam er zu dem Schluss: Es steht definitiv in einem fairen Verhältnis und es lohnt sich. Das Konzept zahlt sich in so vielerlei Hinsicht aus, dass Kim Kränzle heute sagt, er stehe voll und ganz dahinter.
Auch die Einführung empfand er als einfach. Das Produkt sei sehr verständlich und gut erklärt worden und auch der administrative Aufwand sei überschaubar. Nach der administrativen Arbeit musste er nur noch seine Mitarbeitenden informieren. Hierbei war es ihm besonders wichtig, dass die Mitarbeitenden auch den Nutzen und den tieferen Sinn der Benefits verstehen und “dafür muss man eben auch richtig kommunizieren”, berichtet er.
Und die Kommunikation mit guud?
„Die war völlig unkompliziert.” Das Konzept gefällt Kränzle sehr gut und vor allem die reibungslose Zusammenarbeit sei ein großer Pluspunkt: „Ich muss sagen, ihr seid wirklich flexibel und dynamisch unterwegs. Von unserer Seite kann ich nur sagen: Wir sind rundum happy!“
Interviewpartner: Kim Kränzle, Architekt, geschäftsführender Gesellschafter bharchitekten
bharchitekten ist ein in München ansässiges Architekturbüro. Neben städtebaulichen Projekten und Neubauten ist ein großer Teil der Projekte die Erhaltung und Sanierung bedeutender Bauwerke. Das Büro legt dabei besonders großen Wert auf verantwortungsvolles Handeln und Arbeiten. Dazu gehört der nachhaltige Umgang mit bestehenden Bausubstanzen ebenso wie soziales Engagement durch die Teilnahme am “Social Day” und allen voran, ein verantwortungsvoller Umgang mit Mitarbeitenden durch flexibel Arbeitsmodelle, Work-Life Balance und nicht zuletzt seit Januar 2023 auch durch nachhaltige Mitarbeiterbenefits.